Die Jüdische Geschichte Prags ist schon gut ein Jahrtausend alt.
Die erste Jüdische Siedlung in Prag gab es bereits im Mittelalter und war von ihrer christlichen Umgebung klar durch Mauern, Tore und Pforten abgegrenzt. Sie bestand aus einer Haupt- und mehreren Nebenstraßen und bildete auch in ihrer Versorgung ein nahezu eigenständiges Viertel.
Auch in den folgenden Jahrhunderten konnten die Prager Juden keinen Frieden finden.
Heute zählt die jüdische Religionsgemeinde in Prag nur mehr rund 1000 Mitglieder von denen auch bereits 80% älter als 60 Jahre sind.
Lediglich ein paar Dutzend Kinder besucht die, erst seit der Samtenen Revolution wieder zugelassene Talmud-Torah-Schule.
Josefov
Josefov heißt noch heute das Viertel in Prag, das im 12. Jahrhundert eine der größten und bedeutendsten Judenstädte Europas bildete.
Erst um 1900 wurde das Ghetto aufgrund der unhaltbaren hygienischen Zustände, die hier herrschten, größtenteils niedergerissen.
Leider fielen diesem Vorhaben auch die meisten Jüdischen Kulturdenkmäler der Josefstadt zum Opfer.
Jüdisches Museum
Das Jüdische Museum in Prag wurde 1906 gegründet und wird seit 1994 wieder von der Jüdischen Gemeinde verwaltet. Heute ist die 200.000 Exponate umfassende Sammlung auf fünf Gebäude aufteilt.
Wenige Schritte weiter, in der Maiselova Nr. 10, befindet sich die Maisel-Synagoge.
Das wohlhabende und wohltätige Bankier und Primas der jüdischen Gemeinde Mordechai Maisel ließ im 16. Jahrhundert diese Synagoge errichten.
300 Jahre später wurde sie im neugotischen Stil umgebaut.
An der nächsten Kreuzung finden Sie die Pinkas-Synagoge. Durch sie führt heute der Weg in den Alten Jüdischen Friedhof mit seinen rund 12.000 noch erhaltenen Grabsteinen.
Klausensynagoge
Der Ende des 17. Jahrhunderts erbaute schlichte, barocke Saalbau erhielt erst im 19. Jahrhundert seine heutige Gestalt.
Unsere Tour führt uns dann zurück zur Maiselova, vorbei an der aus dem 16. Jahrhunderten stammenden Hohen Synagoge.
Die Hohe Synagoge befindet sich im ersten Stock des Gebäudes und dient seit 1995 als Alltagsgebetshaus (nicht für Besichtigungen geöffnet).
Die gegenüberliegende Altneu-Synagoge bildete das Zentrum der Judenstadt, sie ist das älteste erhaltene Jüdische Gotteshaus Europas.
Spanische Synagoge
Die Spanische Synagoge wurde im 19. Jahrhundert auf den Mauern der aus dem 12. Jahrhundert stammenden ältesten Synagoge Prags, der Alt-Schul, errichtet.
Hier wird der zweite Teil der Dauerausstellung ‚Geschichte der Juden in Böhmen und Mähren‘ gezeigt.