Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Gebäude des Nationaltheaters in Prag ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Prager Neustadt.
Der Wunsch nach einem unabhängigen Theater, in dem man den Schwerpunkt auf Tschechische Kunst, Kultur und Geschichte legen konnte, entstand bereits zu Mitte des Jahrhunderts. Bis dahin wurde der tschechischen Theatergemeinde nur eine Vorstellung pro Woche im ‚Haus Nostitz‘ (böhmisches Adelsgeschlecht) zugestanden.
Der Mangel an finanziellen Mitteln machte die Verwirklichung der Idee einer eigenen Spielstätte jedoch lange Zeit unmöglich. Erst Ende des 19.Jahrhunderts konnte der Baubeginn des Tschechischen Nationaltheaters mit über 100.000 begeisterten Pragern gefeiert werden. Der Großteil der Finanzierung bestand aus Spenden der Bevölkerung.
1881 konnte das Theater eröffnet werden.
Für die Tschechische Bevölkerung – von einer politischen Befreiung damals noch weit entfernt – war das Theater Zeichen des nationalen Selbstwertgefühls. Über dem Giebel des Bühnenportals steht die Inschrift, als Widmung an die Nation: ‚Narod sobe‘ – ‚Dem Volk zu Eigen'.
Als der Musentempel schon nach zwei Monaten bis auf die Grundmauern abbrannte, zögerte das Volk daher nicht die gewaltige Spendenaktion zu wiederholen.
1883 erhob sich in der ‚goldenen Kapelle an der Donau‘ - wie die Tschechen ihr Nationaltheater nennen – erneut der Vorhang.
Repertoire 2012:
Oper: A.Dvorak: Die Teufelskäthe, Rusalka G.Bizet: Carmen G.Verdi: Aida, Falstaff, La Traviata B.Smetana: Libuse, Die verkaufte Braut L.Janacek: Jenufa, Makropulos P.I.Tschajkowsky Eugen Onegin R.Strauss Salome B:Martinu: Marienspiele J.Offenbach: Les contes d Hoffmann
Ballett: P.I. Tschaikowsky: Onegin, Der Schwanensee, Der Nussknacker P.Zuska, J.Kylian: Das Extrem S.S. Prokofjew: Romeo und Julie Tschechische Ballettsymphonie/Percossa, G.Bizet, R.Schtschedrin: Causa Carmen H.Severin von Loevenskjold, E.Helsted, H.S. Paulli, H.C. Lumbye: La Sylphide/Napoli Brel-Wysocki-Kryl: Solo für drei